25 - Vaalser Straße, Westfriedhof
Zwangsarbeiter
Auf dem Westfriedhof erinnert ein Gedenkstein an 148 sowjetische Zwangsarbeiter, die dort begraben sind. 1944 arbeiteten in Deutschland 7,1 Mill. ”Fremdarbeiter” oder vielmehr Zwangsarbeiter. Sie stammten aus allen Ländern in Europa, die von deutschen Truppen während des Krieges besetzt worden waren, vor allem aus Polen, der Sowjetunion und Frankreich. Die Zwangsarbeiter wurden in vier Gruppen eingeteilt, die sich auch nach der Art der Behandlung unterschieden:
- Arbeitskräfte aus West- und Nordeuropa
- Arbeitskräfte aus ”nichtgermanischen”, befreundeten Ländern
- Polen
- Ostarbeiter (aus der Sowjetunion)
Am schlimmsten erging es polnischen und sowjetischen Zwangsarbeitern. In Aachen tauchten die ersten Zwangsarbeiter schon 1939 nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen auf. Während des Krieges waren in Aachen ständig etwa 2.500 Zwangsarbeiter tätig. Sie waren ab 1942 untergebracht in einem großen Sammellager am Grünen Weg sowie in einer Reihe kleinerer Lager, die sich auf dem Betriebsgelände größerer Aachener Firmen befanden.
Die Behandlung der Zwangsarbeiter in den verschiedenen Firmen war unterschiedlich. In einigen Firmen wurden sie von der Belegschaft in Patenschaft genommen und zum Beispiel aus eigenen Beständen mit Lebensmitteln versorgt. In anderen Firmen durften sie bei Bombenangriffen nicht einmal die Unterstände aufsuchen. Über das Schicksal der Toten, die auf dem Westfriedhof ruhen, ist wenige bekannt. Sie arbeiteten in der Umgebung von Aachen und sind nach dem Krieg dort zusammengelegt worden. Bei einigen deutet das Sterbedatum auf die Einwirkung von Bombenangriffen, bei anderen liegt die Vermutung nahe, daß sie aufgrund der Entbehrungen gestorben sind, denen sie bei ihrer Zwangsarbeit in Aachen ausgesetzt waren.